Beschreibung: Fuga dal Kosovo: Regie: Giancarlo Bocchi. Die Familie Hiseni, Vater, Mutter und ihre beiden kleinen Kinder, begibt sich auf eine Reise durch die Hölle, unterbrochen von Grenzposten und Polizeisperren, in einem verzweifelten Versuch, aus ihrem Zuhause in der zerstörten Region Kosovo zu fliehen. Ihre Saga beginnt in Pec (Kosovo). Nachdem sie den Kulla-Pass an der Grenze zwischen Kosovo und Montenegro überwunden haben, finden sie in einem Flüchtlingslager in Rozaj in Montenegro eine vorübergehende Zuflucht. Das Lager liegt innerhalb der Grenzen der Jugoslawischen Föderation in einer Enklave mit hohem Risiko zwischen Serbien und Nordmontenegro. Eines Nachts beschließt die Familie, nach Podgorica, der Hauptstadt Montenegros, aufzubrechen und den Gefahren zu trotzen, die mit der Durchquerung von Gebieten verbunden sind, die von den fanatischen Anhängern von Milosovic und Bulatovic kontrolliert werden. Sie erreichen Podgorica unversehrt, doch ihre Probleme sind noch lange nicht vorbei. Der nächste Schritt besteht darin, die Grenze nach Albanien durch ein von serbischer Polizei und paramilitärischen Einheiten patrouilliertes Gebiet zu überqueren. Sobald man die Grenze überquert hat, gibt es immer noch keine Sicherheit. Auf den albanischen Straßen wimmelt es von Banditen und Räubern, die den Flüchtlingen nachjagen. Auf dem Weg ins albanische Hinterland sind die Hisenis entsetzt über die Armut, denen sie begegnen, und erkennen, dass das Land für sie keine Zukunft hat. Sie beschließen, in die Hafenstadt Valona vorzudringen und dort einen Schmuggler mit einem Motorboot zu finden, der sie illegal nach Italien bringen soll. Das Familienoberhaupt ist entschlossen, seine Familie im Westen in Sicherheit zu bringen und dann in den Kosovo zurückzukehren, um sich dem Kampf für die Unabhängigkeit anzuschließen. In Valona verstecken sich die Hisensis im Haus des Anführers der illegalen Einwandererschmuggler. Dort treffen sie Professor Smail und seine Familie, die ebenfalls aus dem Kosovo stammen. Der Professor ist ein politischer Dissident und wurde seit den 1980er Jahren wegen seiner regierungsfeindlichen Ansichten zu acht Jahren Haft verurteilt. Während der fünfzehn Tage, die die beiden Familien auf eine Überfahrt nach Italien warten, sehen sie mit eigenen Augen die Gefahren, die ihnen auf der Fähre über die Adria mit 70 Knoten pro Stunde drohen. Sie entscheiden, dass es sich lohnt, das Risiko einzugehen, und setzen erneut ihr Leben aufs Spiel, in der Hoffnung, endlich ihre Freiheit und eine bessere Zukunft zu erlangen. Im Schutz der Dunkelheit werden sie mit einem Lastwagen zu einer geheimen Bucht gebracht und besteigen zusammen mit weiteren 30 Menschen aus dem Kosovo ein Schlauchboot. Das Boot rast durch die Nacht und umgeht Blockaden sowohl der Marine als auch der Küstenwache. Einige Stunden später werden die Flüchtlinge an der italienischen Küste unweit der Stadt Otranto in der Region Apulien gelandet. Die Stimmung der Flüchtlinge sinkt, als ihnen klar wird, dass die Schmuggler sie auf einem Felsvorsprung abgesetzt haben, der von unruhigem Wasser umgeben ist. In der völligen Dunkelheit stolpern Männer, Frauen und Kinder ins Meer und machen sich blind auf den Weg zum Festland. Die gequälten, tränenüberströmten Gesichter der Mitglieder der Hiseni-Familie, die sich ihren Weg an Land erkämpfen, nachdem sie den Kampf um die Flucht aus dem Kosovo erfolgreich gewonnen haben, sind ein Sinnbild für die Tragödie, die ein ganzes Volk befallen hat.